Die zunehmende Verunreinigung von Wasser mit kontaminierenden Substanzen sowohl natürlichen Ursprungs als auch aus industriellen Prozessen wird voraussichtlich eines der dringendsten Umweltprobleme in den kommenden Jahrzehnten darstellen. Solche Stoffe lassen sich in niedrigen, aber steigenden Konzentrationen sowohl in Oberflächenwasser, Grundwasser, Trinkwasser und in Abwasser nachweisen. Aufgrund ihrer geringen Konzentrationen, die typischerweise im Bereich von lg L-1 bis ng L-1 liegen, werden diese Substanzen als Mikroschadstoffe bezeichnet. Sie zeigen auch bei Konzentrationen im ppt- oder ppb-Bereich erhebliche toxische oder anderweitig negative Effekte.
Adsorptionsexperimente mit Bisphenol zeigten, dass partikelbeladene Membranen im Vergleich zu einfachen Membranen eine höhere Adsorptionskapazität aufweisen. Darüber hinaus wurde gezeigt, dass die Membranen durch eine pH-Verschiebung vollständig regeneriert werden und somit mehrfach verwendet werden können. Bei der Mikrofiltration zeigen die behandelten Membranen eine hohe Permeationsleistung und sie haben die Fähigkeit, Stoffe mit unterschiedlichen physikalisch-chemischen Eigenschaften wie Bisphenol A und Penicillin G (Kaliumsalz) in einem einzigen Schritt selektiv zu adsorbieren (Abb. 3). Dieses Konzept ermöglicht die Herstellung von Membranadsorbern mit verbesserten oder völlig neuen Selektivitäten durch Einbettung verschiedener Arten von Polymer-Nanosphären mit unterschiedlichen chemischen Affinitäten in bestimmte Substanzklassen in einer Membran.
Dieses Konzept wird weiterentwickelt und mit einer zusätzlichen Beschichtung der porösen Membranstruktur kombiniert, um zu die Flexibilität und die Selektivität zu erhöhen. Die Forschungsarbeit hierfür wird im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts POLINOM.