Für Eisenmetalle, Glas, Papier oder viele Kunststoffe sind heute bereits in großem Maßstab Recyclingverfahren etabliert. Doch für zahlreiche weitere Wertstoffe, insbesondere aus komplexen Bauteilen und Stoffmatrices, existieren – mangels geeigneter Aufbereitungsverfahren – bislang keine wirtschaftlichen Rückführungsprozesse. Ausgediente Elektronikprodukte etwa sind wahre Rohstofflager für Metalle wie Kupfer, Zink, Platin oder Gold und Seltene Erden wie Neodym und Dysprosium.
Aufbereitung von Roh- und Reststoffen
Unsere primären Rohstoffe sind endlich und werden vielfach weder nachhaltig noch sozial verträglich in politisch instabilen Regionen abgebaut. Um eine wachsende Weltbevölkerung mit Rohstoffen versorgen zu können und die Abhängigkeit vom Import der Rohstoffe zu mindern, erarbeiten wir Verfahren, um Sekundärrohstoffe aus Produktions- und Abfallströmen für eine Wiederverwendung zurückzugewinnen – in einer den Primärrohstoffen gleichwertigen Qualität und mit vergleichbarem Prozessaufwand bzw. Kosten.
Die möglichst selektive Trennung ist ein grundlegender und entscheidender Schritt sowohl in der primären als auch der sekundären Rohstoffaufbereitung. Die Schritte der Stofftrennung sind bisher aufwendig und bestimmen daher wesentlich die Betriebskosten, aber auch die Nachhaltigkeit der Prozesse. Um dieses Problem zu lösen, entwickelt das Fraunhofer IGB Verfahren, welche die Energie- und Kosteneffizienz im Vergleich zu etablierten Prozessen erheblich steigern oder die selektive Trennung bestimmter Rohstoffe erst ermöglichen.
Im Bereich Boden, organische Reststoffe (Gärreste, Gülle) und Wasser konzipieren und realisieren wir Prozesse für die Rückgewinnung und Aufarbeitung gelösten oder organisch gebundenen Phosphors als hochwertige Dünger. Die zurückbleibende nährstoffarme organische Fraktion arbeiten wir über verschiedene Verfahren wie Trocknung oder Pyrolyse zu humusbildenden Bodenverbesserern auf.