Verbesserung der Wundheilung

Chronische Wunden heilen

Viele Menschen plagen sich mit chronischen Wunden, die nach sechs bis acht Wochen noch nicht verheilt sind. Nach Schätzungen leiden in der Bundesrepublik Deutschland derzeit etwa 750 000 bis 1,5 Millionen Menschen an einem Geschwür durch Wundliegen, ein bis zwei Millionen Menschen an einem offenen Bein und zwischen 400 000 und 600 000 Zuckerkranke an einem diabetischen Fuß. Zudem sind zahlreiche Patienten wegen Bestrahlungs- und schlecht heilenden Operationswunden in Behandlung. Die Verletzungen werden zusätzlich häufig durch Keime infiziert, was wiederum die Heilung verzögert oder sogar unmöglich macht.

An neuen Therapieformen arbeiten Forscher vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB. Sie entwickeln innerhalb des Fraunhofer-Übermorgen-Projekts SKIN HEAL neue multifunktionale Oberflächenmodifizierungen. Ihre Kollegen vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC stellen dafür als Basis die bereits zugelassenen Kieselgel-Vliesmaterialien zur Verfügung, die den Heilungsprozess positiv beeinflussen.

Durch die Anbindung von Aminogruppen, mithilfe von Plasmaverfahren oder chemischer Gasphasenabscheidung, wurden die Vliesoberflächen bereits so modifiziert, dass primäre humane Hautzellen besser anhaften und wachsen.

 

»SKIN HEAL« – Heilende Haut in der Petrischale

Die Behandlung chronischer Wunden effektiver machen und dem Patienten ermöglichen, selbst zu überprüfen, ob die offene Stelle abheilt oder ob Bakterien hinein gelangt sind, das wollen Forscher aus fünf Fraunhofer-Instituten. Im Übermorgen-Projekt »SkinHeal« bündeln sie ihre Kompetenzen.