Neuartige biobasierte Verbindungen für CIRCULAeRe-Baumaterialien

Presseinformation /

Eine neue Generation von kreislauffähigen, nachhaltigen und biobasierten Klebstoffen, Beschichtungen und funktionalisierten Fasern steht im Fokus des EU-Projekts CIRCULAR-C (Novel biobased formulations for CIRCULAR Construction materials). CIRCULAR-C wird von der EU mit rund 4 Millionen Euro für 4 Jahre gefördert.

Haupthindernis für das Recycling von Holzfasern - Verunreinigungen durch Klebstoffe

In der wissenschaftlichen Literatur werden immer wieder Klebstoffrückstände als Hauptverunreinigung genannt, die ein effektives Holzfaserrecycling verhindern. Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe, die das vorherrschende Bindesystem darstellen, stellen das Recycling vor mehrere Herausforderungen, z. B. durch vernetzte Polymernetzwerke und Qualitätsminderung der Partikel sowie chemische Verunreinigungen. Dies erschwert den Recyclingprozess erheblich, da bis zu 60 % der gesammelten Holzabfälle physikalisch und chemisch verunreinigt sind.

Übersicht über die Arbeitsprozesse von Circular-C
Übersicht über die Arbeitsprozesse von Circular-C

Eine neue Generation von Kreislaufchemikalien

Das Projekt CIRCULAR-C wird sich auf die Entwicklung einer neuen Generation von kreislauffähigen, nachhaltigen und biobasierten Klebstoffen, Beschichtungen und funktionalisierten Fasern konzentrieren. Die innovativen Verbindungen wurden speziell für Holzplatten für Fußböden, Möbel und Dämmstoffe entwickelt, und zeichnen sich durch reversible chemische Bindungen und Feuerbeständigkeit aus. Dieser Ansatz verbessert die Wiederverwertbarkeit und verringert die Umweltbelastung erheblich und ebnet dadurch den Weg für eine nachhaltigere und kreislauforientierte Bauindustrie. Ein weitere, integraler Bestandteil wird die Aufnahme von digitalen Produktpässen (DPP) sein. Ihre Entwicklung erfolgt nach den Grundsätzen des „Safe and Sustainable by Design“ (SSbD) und umfasst Umweltverträglichkeits- und Lebenszyklusanalysen. Wie der Projektname bereits andeutet, liegt der Schwerpunkt des CIRCULAR-C-Projekts auf der Kreislaufwirtschaft während des gesamten Lebenszyklus. Daher sind Untersuchungen zum Recycling und Sekundärrecycling sowie Sekundärmarktanwendungen Teil des Projekts. Durch diese Bemühungen zielt CIRCULAR-C darauf ab, die Kapazität der biobasierten Sektoren durch Maximierung der Reststoffverwertung und des Materialrecyclings zu erhöhen und die Auswirkungen auf Umwelt und Klima zu minimieren.

Kick-off in Alkmaar, Niederlande

Am 17. und 18. Juni 2025 traf sich das Circular-C-Konsortium zur Auftaktveranstaltung des Projekts in Alkmaar (Niederlande), die vom Projektpartner TNO ausgerichtet wurde. Das Projekt, das vom wichtigsten EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation, Horizon Europe, finanziert wird, hat eine Laufzeit von 48 Monaten und wird von der belgischen Forschungsorganisation VITO koordiniert.

 

Teilnehmer am Circular C Kick-off meeting in Alkmaar
Am 17. und 18. Juni 2025 traf sich das Circular-C-Konsortium in Alkmaar zum Kick-off der Projektaktivitäten.

Das Projektkonsortium besteht aus zehn Partnern aus sieben europäischen Ländern:

  • Vlaamse Instelling voor technologisch Onderzoek N.V. (VITO), Belgien
  • Nederlandse Organisatie voor toegepast Natuurwetenschappelijk Onderzoek TNO, Niederlande
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Deutschland
  • Centre technique de l’industrie des papiers, cartons et celluloses, Frankreich
  • Teknologian Tutkumuskeskus VTT OY, Finnland  
  • Soprema, Frankreich
  • Chimar (Hellas) AE, Griechenland
  • Kastamonu entegre agac sanayi ve ticaret anonim sirketi (KEAS), Türkei  
  • Steinbeis Europa Zentrum / Steinbeis 2i GmbH, Deutschland
  • Amodamo BV, Belgien 

 

Kontakt Circular-C Koordinator

Kelly Servaes – VITO

Email: kelly.servaes@vito.be
Telefon: +32 14 33 56 15