Chemische Verfahren

Der Bereich konzentriert sich auf die verfahrenstechnische Entwicklung chemischer Prozesse zur Herstellung von biobasierten Grund- und Feinchemikalien für eine Weiterverarbeitung in der chemischen, pharmazeutischen oder Lebensmittel-Industrie.

Hierbei spielt neben neuen Verfahrenskonzepten auch die Optimierung der Rohstoff- und Energieeffizienz bestehender Prozesse eine wichtige Rolle. Etablierte Verfahren können angepasst und unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten optimiert werden. Dabei betrachten wir nicht nur biobasierte Rohstoffe, sondern untersuchen auch herkömmliche Verfahren zur Herstellung petrochemischer Produkte.

Aktuelle Fragestellungen

  • Oxidation von Lignin zu aromatischen Monomerbausteinen
  • Katalytische Hydrierung von Glukose und Buchenholzhydrolysat zur Polyolen
  • Metathese von Fettsäureestern zur Gewinnung von Dicarbonsäuren
  • Basenkatalytische Spaltung von Lignin zu aromatischen Plattformchemikalien
  • Dehydratisierung von biobasierten Alkoholen zu Olefinen in der Gasphase sowie in komprimierter Phase

Fraunhofer Hydrogen Lab Leuna

Mit dem Fraunhofer Hydrogen Lab am Chemiestandort Leuna werden innovative Technologien zur Erzeugung von »grünem« Wasserstoff und dessen Nutzung in nachhaltigen Syntheseprozessen (z. B. zur Konversion von Kohlenstoffdioxid in Plattformchemikalien und Brenn- und Kraftstoffen) mit einer exzellenten Infrastruktur an Gaspipelines und Gasspeichern verknüpft.

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Stoffliche Nutzung von Lignin

© Sven Döring
Organosolv-Lignin nach Fällung und Filtration auf der Filterpresse.

Grundbausteine des Lignins bilden substituierte Phenole, vor allem Guaiacol, Syringol und p-Hydroxyphenol, deren Anteil je nach Holzart variiert. Wir untersuchen und skalieren verschiedene Verfahren zur Modifikation und Depolymerisation von Lignin, welche die Struktur und Funktionalität von Lignin erhalten oder steigern.

Lignin – Nachhaltige Quelle für neue Werkstoffe oder aromatische Chemikalien

So werden neue, bisher nicht zugängliche aromatische Strukturen mit neuen Funktionalitäten und damit einem neuen Leistungsspektrum identifiziert, die in einer Vielzahl von industriellen Anwendungen eingesetzt werden können: von der Herstellung von Fasern und faserverstärkten Kunststoffen, über den Einsatz als Epoxid-/Phenolharze oder Holzschutzlasur bis zu Polyurethan-Hartschäumen.  

  • Lignine
    • Organosolv-Lignin
    • Lignoboost-Kraft-Lignin
    • Lignosulfonat
  • Oligomere aus der basenkatalytischen Depolymerisation von Lignin
    • Oligomere aus Lignoboost-Kraft-Lignin
    • Oligomere aus Lignosulfonat
    • Oligomere aus Organosolv-Lignin
  • Monomerhaltige Öle aus Lignin
  • Modifikation von Lignin und Lignin-Oligomeren
    • Acrylierung von Lignin zu reaktiven Ligninderivaten
    • Oxidative Depolymerisation zu carboxyreichen Oligomeren
    • Gewinnung von unpolaren Spaltprodukten

Bei der Spaltung von Lignin können wir die Molmasse sowie die Funktionalität der erhaltenen Oligomere und Ölfraktionen je nach Anwendungsanforderung einstellen. Unternehmen stellen wir je nach gewünschter Spezifikation Oligomere und Ölproben in Mustermengen zur Verfügung und unterstützen auch bei anwendungstechnischen Untersuchungen.

Referenzprojekte

Flexibilisierung der Chemieindustrie