CIRCULAR-C – neuartige biobasierte Verbindungen für zirkuläre Baumaterialien

Bisher verhindern vor allem Klebstoffrückstände ein effizientes Holzfaserrecycling. Ziel des EU-Projekts CIRCULAR-C ist die Entwicklung einer neuen Generation von kreislauffähigen, nachhaltigen biobasierten Klebstoffen, Beschichtungen und funktionalisierten Fasern, die sich in Holzplatten für Fußböden und Möbel ebenso einsetzen lassen wie als Dämmstoffe.

Eine neue Generation von Kreislaufchemikalien für die Baustoffindustrie

Herausforderung

Momentan verhindern vor allem Klebstoffrückstände, dass Holzfasern recycelt werden. Bis zu 60 Prozent der gesammelten Holzabfälle sind verunreinigt. Die derzeit eingesetzten Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe erschweren das Recycling vor allem durch ihre vernetzte Polymerstruktur und mindern zudem die Qualität der Holzfasern durch chemische Verunreinigungen. 

 

Ziele und Vorhaben

Das Projekt CIRCULAR-C will kreislauffähige, nachhaltige biobasierte Klebstoffe, Beschichtungen und funktionalisierte Fasern entwickeln, die sich für Holzplatten in Fußböden und Möbeln ebenso eignen wie für Dämmstoffe. Die Entwicklung der Formulierungen soll nach den Grundsätzen des »Safe and Sustainable by Design (SSbD)« erfolgen. Ein weiterer Bestandteil ist die Aufnahme von digitalen Produktpässen und Untersuchungen zum Recycling und Sekundärrecycling sowie Sekundärmarktanwendungen, um die Kreislauffähigkeit entlang des gesamten Produktlebenszyklus zu betrachten.

Das Fraunhofer CBP wird im Projekt Grundchemikalien aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen. So werden in der Gruppe Biomassefraktionierung aus Holz und Stroh Cellulosefasern und Lignin als nachhaltige Werkstoffkomponenten gewonnen. Aus der bei der Fraktionierung ebenfalls anfallenden Hemicellulosezucker werden in der Gruppe Chemische Verfahren durch Reaktivdestillation Furfural erhalten. Die Cellulose wird in Faserplatten eingesetzt, das Lignin in Dämmschäumen oder es wird, wie Furfural, zur Herstellung von Klebstoffen und Beschichtungen verwendet.

 

Auswirkung

CIRCULAR-C will mit seinem Ansatz die Wiederverwertbarkeit von Holzwerkstoffen verbessern, durch neue Recyclingmöglichkeiten Reststoffe besser und werkstofflich verwerten und Umweltbelastungen und Treibhausemissionen reduzieren. Damit ebnet das Projekt den Weg für eine nachhaltigere und kreislauforientierte Baustoffindustrie.

Übersicht über die Arbeitsprozesse von Circular-C
Übersicht über die Arbeitsprozesse von Circular-C

Projektinformationen

Projekttitel

CIRCULAR-C – neuartige biobasierte Verbindungen für zirkuläre Baumaterialien

 

Projektlaufzeit

Juni 2025 – Mai 2029

 

Kooperationspartner

  • Vlaamse Instelling voor technologisch Onderzoek N.V. (VITO), Belgien
  • Nederlandse Organisatie voor toegepast Natuurwetenschappelijk Onderzoek TNO, Niederlande
  • Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP, Deutschland
  • Centre technique de l’industrie des papiers, cartons et celluloses, Frankreich
  • Teknologian Tutkumuskeskus VTT OY, Finnland  
  • Soprema, Frankreich
  • Chimar (Hellas) AE, Griechenland
  • Kastamonu entegre agac sanayi ve ticaret anonim sirketi (KEAS), Türkei  
  • Steinbeis Europa Zentrum / Steinbeis 2i GmbH, Deutschland (Koordination)
  • Amodamo BV, Belgien 

Förderung

Wir danken der Europäischen Union für die Förderung des Projekts »CIRCULAR-C« im Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020, Förderkennzeichen 101181766.