Das ORCHID‑Projekt ist eine EU‑Initiative, die vom Leiden University Medical Center und dem niederländischen Organ‑on‑Chip‑Konsortium hDMT koordiniert wird, wobei das Fraunhofer IGB erstmals an einem solchen FET‑Open‑Projekt beteiligt ist und sich hierbei auf die Folgenabschätzung konzentriert. Neben der Evaluierung der Organ‑on‑Chip‑Technologie, ist auch die Identifizierung ethischer Fragen, sowie die Festlegung von Normen und die Ermittlung von Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschriften Teil der Zielkonzeption. Des Weiteren werden sowohl wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Auswirkungen analysiert und ein Fahrplan erstellt, der als Leitfaden für die erforderlichen FuE‑Bemühungen dient. Schließlich ist auch die Generierung einer digitalen Referenzplattform, zum Aufbau des Ökosystems und für die Sensibilisierung der Organ‑on‑Chip‑Technologie, Bestandteil des Programms.
Auf diese Weise wird ORCHID die Führungsrolle Europas hinsichtlich Organ‑on‑Chip einnehmen und weiter stärken. Von einem weitreichenden Einfluss ist auszugehen, da das Projekt nicht nur für die tierversuchsfreie Entwicklung von Medikamenten und Kosmetika von entscheidender Bedeutung ist, sondern auch die Genauigkeit und Geschwindigkeit der Ergebnisbewertung bisheriger Standardzellkulturen und Labortiere übertreffen wird, welche derzeit die menschliche Physiologie und Reaktion auf Medikamente nur unvollkommen erfassen.