Nachweis von Mikroorganismen

Für den Nachweis von Mikroorganismen kommen – je nach Untersuchungsobjekt (Raumluft, Oberflächen, Prozessmedien/Wasser) verschiedene Methoden der Probenahme zur Anwendung. Anschließend werden die Proben aufgearbeitet und kultiviert, bzw. geeignete Testorganismen für die Bewertung von Oberflächen und die Kolonisierung von Bauteilen ausgewählt.

Am Fraunhofer IGB stehen verschiedene Prüfverfahren zur Verfügung, die abhängig von der Fragestellung eingesetzt oder untereinander kombiniert werden. Neben standardisierten konventionellen Verfahren haben wir eigene reproduzierbare mikrobiologische Nachweis- und Bewertungsmethoden entwickelt und auf unterschiedliche Fragestellungen angepasst. Schwerpunkte liegen in der Analyse von aufbereitetem Wasser auf mikrobielle Keime zur Beurteilung der Trinkwasserqualität und der Entwicklung neuer Messmethoden zum Nachweis von Mikroorganismen in unterschiedlichen Flüssigkeiten.  

Auf der Basis mikrobiologischer, verfahrenstechnischer und/oder molekularbiologischer Arbeitsmethoden entwickeln und etablieren wir zudem Testverfahren für kundenspezifische Fragestellungen. Dies umfasst auch den Bau technischer Prüfaufbauten für anwendungsorientierte Untersuchungen und Fragestellungen.

 

Untersuchung der mikrobiologischen Qualität von Wasser

Am Fraunhofer IGB überprüfen wir hygienisch relevante Parameter der Wasserqualität und passen die Nachweisverfahren für Keime bei Bedarf an besondere Bedingungen an.

 

Methoden und Verfahren zur Bewertung des Hygienestatus

  • Messung der Zellzahl (Quantifizierung KBE)
  • Identifizierung der Mikroorganismen (Isolierung und DNA-Barcoding)
  • ATP-Hygienemonitoring

Standardverfahren

Am IGB verfügbare Standardverfahren

  • Japanischer Industriestandard JIS 2801
  • ASTM-Standards (ASTM 21-09)
  • American Military Standard Mil-Std-810F
  • Untersuchung in Anlehnung an DIN EN ISO 22196, ISO 20743, ISO 27447 und ISO 18593

 

Erweitertes Spektrum

Die Praxis hat gezeigt, dass diese Standardverfahren den Anforderungen, die in Forschung und Entwicklung benötigt werden, nicht in jedem Fall entsprechen. Das Spektrum wurde deshalb erweitert:

  • Identifizierung unbekannter mikrobieller Verunreinigungen in Produktionsschritten und Umweltproben
  • Verschiedene Fließzellenmodelle, um den Einfluss von Strömungseigenschaften bei den Untersuchungen zu berücksichtigen
  • Screening-Tests nach antimikrobiell wirksamen Substanzen
  • Anwendungsorientierte Verfahren sowie Freilanduntersuchungen für zahlreiche weitere Anwendungen

Durchflussmesszelle für dynamische Messungen

Prüfverfahren.

Wir bieten Ihnen am Fraunhofer IGB die Möglichkeit, individuelle Testverfahren / Testumgebungen nach Wunsch oder Bedarf aufzubauen und zu überprüfen. Die von uns in der Vergangenheit entwickelten Prüfverfahren basierten auf Standardmessmethoden, die weiterentwickelt und individuell angepasst wurden. 

Ein Beispiel für die Entwicklung eigener Verfahren und Komponenten ist der Aufbau einer Fließzelle für die dynamische Messung mehrerer Proben. Sie wird beispielsweise eingesetzt, um den mikrobiellen Bewuchs Auf Dentalmaterial und Kathetern zu prüfen. Hierbei können verschiedener Mikroorganismen eingesetzt werden.

Referenzprojekte

Demo-medVer – Dezentrale mobile medizinische Versorgung mit autarken Testplattformen

Aufgrund mangelnder hygienischer Voraussetzungen ist das Risiko der weiteren rasanten Ausbreitung von Covid-19 in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern besonders hoch. Fraunhofer entwickelt autark arbeitende mobile Plattformen zur Testung auf SARS-CoV-2 für den Einsatz in Slums, Flüchtlingslagern, Ballungs- und ländlichen Räumen. Das Fraunhofer IGB ist mit der Entwicklung eines Schnelltests beteiligt, um Oberflächen zuverlässig auf Viren und Bakterien testen zu können sowie mit der Inaktivierung von Keimen im Abwasser.

PHOIBE – Laseroptische Detektion von Krankheitserregern und Toxinen zum Schutz des Trinkwassers vor biologischen Gefahrenlagen und Pandemien

Im Projekt soll ein modular aufgebauter Funktionsdemonstrator für die laborunabhängige, automatische In-line-Analyse von kontaminiertem Wasser realisiert werden. Ziel ist, Toxine und biologische Agenzien mittels Laserspektroskopie mit hoher Empfindlichkeit ohne aufwendige Probenpräparation zu messen.

Laufzeit: Oktober 2015 – September 2018