Rotationsscheibenfilter – Energieoptimierte Filtrationstechnik für die Abwasserreinigung

Laufender Rotationsscheibenfilter, Fraunhofer IGB.
Rotationsscheibenfilter.

Wissenschaftler am Fraunhofer IGB haben einen Rotationsscheibenfilter (RSF) entwickelt, bei dem durch Rotation eine wirkungsvolle Deckschichtkontrolle erreicht wird. Dadurch eröffnen sich neue Anwendungsbereiche für die Membranfiltration wie zum Beispiel die industrielle oder kommunale Abwasserreinigung.

Die Membranscheiben des RSF bestehen vorzugsweise aus keramischem Material. Keramisches Material zeichnet sich durch hohe Filtratflüsse und gute Regenerierbarkeit aus.

Der Rotationsscheibenfilter ist ein dynamischer Filter aus einem Stapel keramischer Membranscheiben.
Der Rotationsscheibenfilter ist ein dynamischer Filter aus einem Stapel keramischer Membranscheiben.

Das Funktionsprinzip

Beim RSF handelt es sich um einen dynamischen Membranfilter. Er besteht aus einem zylindrischen Gehäuse, in dem ein Stapel von Membranscheiben auf einer rotierenden Hohlwelle befestigt ist. Durch Anlegen eines geringen Überdrucks von 0,2 bis 1,5 bar passiert das Filtrat die Trennschicht auf der Membranscheibe von außen nach innen und wird durch die Welle oder entlang der Welle abgezogen.

Die Deckschichtkontrolle erfolgt durch die Zentrifugalkraft, welche die auf der Filterscheibe haftende und deshalb mitrotierende laminare Grenzschicht nach außen abfließen lässt. Somit wird für eine ständige Deckschichterneuerung gesorgt. Durch die Vermeidung der Turbulenz ergibt sich beim RSF ein geringer Energiebedarf.

 

Vorteile

  • Hohe spezifische Filtratflüsse
  • Unanfällig gegenüber Verstopfungen und Verzopfungen
  • Geringer Energiebedarf
  • Lange Standzeiten und gute Regenerierbarkeit

 

Einsatzgebiete

  • Filtration an der Schlammfaulung
  • Filtration von Belebtschlamm
  • Filtration von Rohabwasser
  • Filtration von Schwarzwasser
  • Weitere Einsatzbereiche sind beispielsweise:
  • Emulsionsspaltung
  • Vorfiltration für Probenahmesysteme