High-Tech Gründerfonds investiert in die Subitec GmbH

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Die Subitec GmbH in Stuttgart, ein Spin-off des Fraunhofer IGB, hat ihre erste Finanzierungsrunde über 610.000 Euro erfolgreich abgeschlossen. Lead-Investor des auf die Produktion von Mikroalgenbiomasse spezialisierten Biotech-Unternehmens ist der High-Tech Gründerfonds. Als Side-Investor wurde Business Angel Dr. Helmut Hengstenberg gewonnen. Nun kann der Aufbau einer Pilotanlage realisiert werden.

Gerade einmal drei Monate hätten die Verhandlungen gedauert, dann habe diese erste Finanzierungsrunde gestanden, sagt Dr. Peter Ripplinger, Geschäftsführer der Subitec GmbH. Das Unternehmen ist eine Ausgründung aus dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart. „Wir haben investiert, weil die Subitec GmbH über eine proprietäre innovative Plattformtechnologie verfügt, deren Produkte interessante Märkte adressieren. Zukunftsträchtig ist unseres Erachtens dabei die Integration biologischer Prozesse in chemische Wertschöpfungsketten“, begründet Marco Winzer, Senior-Investmentmanager des High-Tech Gründerfonds, die Beteiligungsentscheidung. „Es freut uns sehr, dass es gelungen ist, neben dem High-Tech Gründerfonds auch den Business Angel Dr. Helmut Hengstenberg als Investor zu gewinnen“, sagt Prof. Dr. Herwig Brunner, Leiter des Fraunhofer IGB und Mitgründer der Subitec GmbH. „Damit steht für ein weiteres Unternehmen aus dem Stuttgarter Raum die Finanzierung“, betont Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der BioRegio STERN Management GmbH.

Mit dem von der Stuttgarter Subitec GmbH entwickelten Photobioreaktor lässt sich Algenbiomasse in industriellem Maßstab produzieren. Aus Mikroalgen wie der Süßwasseralge Haematococcus pluvialis oder der Kieselalge Phaeodactylum tricornutum können eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe wie beispielsweise Fettsäuren, Proteine, Vitamine, Karotinoide und Farbstoffe gewonnen werden, die als Ausgangsstoffe in der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen. Ob für Kosmetik, Nahrungsergänzungsmittel oder als Tierfutter – die Verwendungsmöglichkeiten für die Algennaturstoffe sind vielfältig.

Während die Algenzucht in Asien überwiegend in offener Beckenhaltung erfolgt, macht der Algenbioreaktor der Subitec GmbH die landgestützte Zucht in geschlossenen Bioreaktoren möglich, die auch steril, also unter Bedingungen, die für die Pharma- und Kosmetikindustrie von essenzieller Bedeutung sind, betrieben werden können. Algenbiomasse kann unter diesen kontrollierten Bedingungen umweltgerecht, kontinuierlich und sehr preisgünstig hergestellt werden. Der aus durchsichtigem Kunststoff bestehende Flachplatten-Airlift-Reaktor, FPA, bietet die besten Voraussetzungen für die kommerzielle Massenproduktion sich photoautotroph, also einzig von Lichtenergie, ernährender Mikroalgen: Eine geringe Schichtdicke und die gezielte Strömungsführung über statische Mischer gewährleisten die optimale Lichtversorgung aller Algenzellen. Durch seinen modularen Aufbau eignet sich der FPA für die gleichzeitige Zucht verschiedener Spezies und ist in seinen Kapazitäten flexibel erweiterbar.

Ein Drittel des Investments fließt in den Aufbau einer Pilotanlage mit einem Reaktorvolumen von 5.000 Liter. In Stuttgart-Vaihingen soll die erste Subitec-Algenfarm ab August 2007 produzieren. „Diese Pilotanlage wird das Unternehmen entscheidend voranbringen“, sagt Dr. Peter Ripplinger. „Mit der Anlage können wir unseren Kunden die Funktionalität und Kostenstruktur einer solchen Produktion bestens veranschaulichen.“ Das Hauptaugenmerk der Subitec GmbH gilt dabei dem roten Farbstoff Astaxanthin und der natürlichen Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure, EPA. Beide eignen sich hervorragend als Nahrungsergänzungsmittel, Astaxanthin zudem für den Einsatz in der Kosmetik- und Futtermittelindustrie.

Im Fokus der Geschäftstätigkeit stehen die Vermarktung der Technologieplattform und die Übernahme von Auftragsproduktionen. An einem eigenen Standort in der Region soll die Zahl der Mitarbeiter schnell wachsen. „Unterstützt wird die Ausweitung unserer Geschäftsaktivitäten auch von einem Beirat, dem – neben Volker Wintergerst von der Unternehmensberatung Ebner, Stolz und Mönning – unser Side-Investor Dr. Helmut Hengstenberg sowie der ‚Gründervater‘ Prof. Dr. Walter Trösch und Prof. Dr. Herwig Brunner vom IGB angehören. Die Nähe zum IGB sowie die vielfältigen Synergiepotenziale, die sich zudem durch die Unterstützung der BioRegio STERN Management GmbH eröffnen, möchte ich dabei nicht missen“, so Dr. Peter Ripplinger.