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Fraunhofer IGB startet deutsch-neuseeländische Kooperation zur Bioraffination von Baumrinde

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Das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB hat am 30. August 2017 die Anschubfinanzierung durch den Catalyst Fund des Staates Neuseeland für Kooperation mit SCION, einem neuseeländischen Crown Research Institute mit Forschungsschwerpunkt Holzwirtschaft und –verarbeitung erhalten. Zusammen werden beide Institute zukünftig neue Ideen im Bereich der Rinden-Verwertung in Bioraffinerien erarbeiten und gemeinsame Forschungsvorhaben planen.

© Fraunhofer IGB
Holzverarbeitung am Fraunhofer IGB.

Hinter dem metaphorischen Institutsnamen SCION – zu Deutsch »Sprosse« – verbirgt sich das New Zealand Forest Research Institute. Die Forschungseinrichtung mit Sitz in Rotorua ist spezialisiert auf die Forschung und Technologieentwicklung in den Bereichen Forstwirtschaft, Holzprodukte, holzbasierte  und andere (Bio) -materialen.

Vor der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung im Frühjahr 2017 gab es bereits mehrere Treffen, in denen die jeweiligen Kompetenzen der beteiligten Partner analysiert wurden. Auf dieser Basis ließen sich erste Ansätze für gemeinsame Projekte erarbeiten. Der Schwerpunkt wird dabei auf der Verwertung von Baumrinde liegen. SCION-Vertreter konnten diese vielversprechende  Kooperation auch dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier vorstellen, der Anfang November im Zuge seiner Asienreise auch einen Staatsbesuch in Neuseeland absolvierte und sich dabei über die dortige Forschungslandschaft informierte.

Als nächste Schritte im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Fraunhofer IGB und SCION stehen nun gegenseitige Institutsbesuche von Wissenschaftlern an. So war SCION-Experte Dr. Warren Grisby bereits im November zu einem Abstimmungstreffen am Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP in Leuna zu Gast. An dem IGB-Institutsteil wird bereits seit Längerem an der Verwertung von Holz und Holzbestandteilen gearbeitet. Das Fraunhofer CBP besitzt besondere Expertise im Bereich der Hochskalierung von Verarbeitungsprozessen. Im Gegenzug wird IGB-Wissenschaftlerin Dr.-Ing. Susanne Zibek, die am Institut die Forschungsgruppe Industrielle Biotechnologie leitet, im kommenden Jahr SCION besuchen.