Genomweite Transkriptionsprofile und spezielle SNP-Chips
DNA-Microarrays sind hocheffektive Nachweissysteme für Nukleinsäuren. Mit ihrer Hilfe kann man Expressionsmuster ausgewählter Gene oder ganzer Genome auf einem einzigen Biochip erstellen, aber auch Mutationen erkennen und das Verfahren damit zur Genotypisierung nutzen. Dies spielt z. B. für die Diagnostik von Krankheiten auf DNA-Ebene eine Rolle. Hierbei können durch Hybridisierung die normalen DNA-Sequenzen von veränderten, zu Krankheiten führenden Erbinformationen unterschieden werden. Am Fraunhofer IGB werden seit fast 10 Jahren umfangreiche Erfahrungen für die Herstellung und Entwicklung von Microarrays gesammelt.
Die DNA-Microarraytechnologie wird innerhalb der Abteilung Molekulare Biotechnologie für die Identifizierung von Virulenzfaktoren in Candida ssp. und zur Detektion von Punktmutationen, die zur Resistenz gegen Antimykotika in Candida ssp. führen, etabliert und angewendet.
Die Identifizierung von Virulenzfaktoren wird auf mRNA-Ebene (Transkriptionsprofile) durchgeführt. Candida albicans ist einer der häufigsten Erreger von Pilzinfektionen beim Menschen. Zur Expressionsanalyse (Transkriptom) dieses Pathogens wurden genomweite Arrays mit über 7000 Gensonden entwickelt. Diese sind seit Jahren erfolgreich im Einsatz. In 2009 wurde dieser Array auf den neuesten Stand der Technik gebracht (Bild 1). Dieser Biochip wird für die Identifizierung von Virulenz- und Resistenzfaktoren von C. albicans eingesetzt (Target-Identifizierung). Ziel ist der Nachweis von Faktoren die für die Pathogenität des Pilzes essentiell sind um letztendlich entsprechende Anitmykotika zu entwickeln. Für die Aufklärung von Infektionsmechanismen werden humane Haut- sowie Darmäquivalente verwendet. Diese In-vitro-Testsysteme ermöglichen die Untersuchung von Wirt-Pathogen-Interaktionen während einer Infektion oder auch den Test von Wirksubstanzen im Wirtskontext. Entsprechende Arrays für Candida glabrata liegen ebenfalls vor.