Stuttgarter Nachwuchswissenschaftler forschen in »Down Under«

Fraunhofer IGB Nachricht /

Mithilfe einer Förderung des Landes Baden-Württemberg absolvierten zwei Promovierende des Instituts für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie IGVP der Universität Stuttgart einen fünfwöchigen Studienaufenthalt in Australien. Von Ende Januar bis Mitte März 2017 forschten die Nachwuchswissenschaftler an verschiedenen Einrichtungen der renommierten University of Queensland in Brisbane. Der Besuch diente dem wissenschaftlichen Austausch und dem Ausloten möglicher zukünftiger Kooperationen.

Das Graduiertenprogramm »BBW ForWerts«, Teil des Forschungsprogramms Bioökonomie Baden-Württemberg, bot Anfang dieses Jahres zwei Promovierenden die Möglichkeit zu einem Studienaufenthalt in Australien. Dank dieser Förderung konnten Ilka Mühlemeier und Felix Derwenskus, die beide am IGVP promovieren, fünf Wochen an der University of Queensland ihre Kenntnisse auf ihrem jeweiligen Fachgebiet vertiefen und sich mit internationalen Kolleginnen und Kollegen austauschen.

In Deutschland sind Mühlemeier und Derwenskus über Teilprojekte des Forschungsprogramms »BioÖkonomie Baden-Württemberg« an der Universität Stuttgart angestellt. Daher sind sie auch Teilnehmende am begleitenden Graduiertenprogramm. Im Rahmen ihrer Promotion arbeiten beide in Forschungsgruppen des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart. Innerhalb der Abteilung Umweltbiotechnologie und Bioverfahrenstechnik forscht Mühlemeier in der Arbeitsgruppe »Technische Mikrobiologie« und Derwenskus in der Gruppe »Mikroalgentechnologie«. Entsprechend ihrer jeweiligen Forschungsschwerpunkte besuchten sie an der Universität in Brisbane verschiedene Forschungsinstitute.

Mühlemeier war zu Gast an der »School of Civil Engineering« der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Architektur und Informationstechnologie. Die Doktorandin beschäftigt sich an der Universität Stuttgart mit der aeroben Kultivierung von methanotrophen Bakterien zur fermentativen Herstellung von Basischemikalien für die chemische Industrie. In Australien konnte sie ihre diesbezügliche Expertise in Zusammenarbeit mit Dr. James Strong, der an der University of Queensland ebenfalls auf dem Gebiet der methanotrophen Bakterien forscht, vertiefen. Zudem konnten gemeinsame Forschungsschwerpunkte eruiert werden, welche eine zukünftige Zusammenarbeit beider Arbeitsgruppen in den Bereichen der Reaktorentwicklung, Immobilisierung sowie der Produktbildung ermöglichen.

Derwenskus besuchte in Brisbane die »School of Agriculture and Food Sciences« an der Fakultät für Naturwissenschaften. Dort tauschte er sich mit internationalen Kolleginnen und Kollegen in der Arbeitsgruppe für Algenbiotechnologie unter Leitung von Prof. Peer Schenk über die Kultivierung von Mikroalgen aus, mit deren Hilfe sich u.a. chemische Grundstoffe für die Pharma-, Nahrungsmittel-, Futtermittel- und Kosmetikindustrie herstellen lassen. In den Laboren der University of Queensland führte er verschiedene lichtadaptierte Kultivierungen von Mikroalgen zur Pigmentproduktion im Labormaßstab durch und durfte darüber hinaus auch an der Mikroalgen-Freilandfarm der Universität mitarbeiten.

Das dreijährige Graduiertenprogramm »Bioökonomie Baden-Württemberg: Erforschung innovativer Wertschöpfungsketten«, kurz »BBW ForWerts«, wurde im Sommer 2015 vom Ministerium für Forschung, Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg als Teil des Forschungsprogramms Bioökonomie ins Leben gerufen. Es hat das Ziel, das interdisziplinäre Forschungsfeld der Bioökonomie voranzubringen, indem die Ausbildung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützt wird. Dazu fördert es den interdisziplinären Austausch von Doktorandinnen und Doktoranden untereinander und mit Institutionen aus Wissenschaft und Industrie.