Personalia

Universität Tübingen ernennt Dr. Peter Loskill zum Juniorprofessor

Fraunhofer IGB Presseinformation /

IGB-Wissenschaftler Dr. Peter Loskill erhält zum Jahresbeginn 2018 die Berufung zum Juniorprofessor an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Der studierte Physiker leitet am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB die »Organ-on-a-Chip«-Forschungsgruppe. Zukünftig wird er nun auch an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen im Bereich der Experimentellen Regenerativen Medizin forschen und lehren.

Dr. Peter Loskill forscht seit Frühjahr 2016 am Fraunhofer IGB an der Entwicklung von Organ-on-a-Chip-Systemen. Dabei handelt es sich um künstliche mikrofluidische Systeme, die auf minimaler Grundfläche eine In-vivo-Struktur und Funktionalität von Organgeweben aufweisen. Mithilfe dieser Chips können also die biologischen, chemischen und physikalischen Wechselwirkungen innerhalb von Organen simuliert werden. Somit eignen sie sich für den Einsatz als In-vitro-Testsysteme für die Medizin und die Pharmaindustrie.


Dank einer Förderung im Rahmen des Fraunhofer-Programms Attract konnte das Institut mit Loskill einen interdisziplinär arbeitenden Spezialisten auf diesem Gebiet gewinnen. Der studierte Physiker wechselte von der US-amerikanischen University of California in Berkeley nach Stuttgart, um die neue Arbeitsgruppe am Fraunhofer IGB aufzubauen. Seither forschen Loskill und sein Team an Organs-on-a-Chip auf Basis humaner Zellen zur Anwendung in der Arzneimittelentwicklung und in der personalisierten Medizin.


Gerade bei der Wirkstoffentwicklung bietet die Organ-on-a-Chip-Technologie ein enormes Potenzial. Denn bis ein neues Medikament auf den Markt kommt, dauert es heutzutage häufig länger als zehn Jahre. Oftmals entstehen in diesem langwierigen Prozess Kosten in Milliardenhöhe. Insbesondere die präklinischen Tests und die Evaluation des jeweiligen Wirkstoffs tragen zu den horrenden Entwicklungskosten bei. Mithilfe von Organs-on-a-Chip, so hoffen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IGB, lassen sich die benötigten Tests entscheidend optimieren und beschleunigen.


An der Universität Tübingen wird Loskill seine Forschungsarbeit weiter vorantreiben. Sein Ziel ist, neue Systeme zu entwickeln und bestehende Systeme zu verbessern. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit wird dabei im Bereich der Frauengesundheit liegen.