Cybersecurity und Gesundheitsforschung: Kooperation mit der Hebrew University in Jerusalem

Zwei Fraunhofer Project Center in Israel eröffnet

Presseinformation /

Die Fraunhofer-Gesellschaft kooperiert weltweit mit exzellenten Partnern, um Synergien für die Forschung zu schaffen und Brücken zu regionalen Märkten aufzubauen. In diesem Sinne wurden am 21. Mai, im Rahmen eines feierlichen Festakts an der Hebrew University of Jerusalem, gleich zwei neue Project Center in Israel eröffnet: Das »Fraunhofer Project Center for Cybersecurity at The Hebrew University of Jerusalem« und das »Fraunhofer Project Center for Drug Discovery and Delivery at The Hebrew University of Jerusalem«. Die beiden Project Center bündeln die Expertise der israelischen Partner von der Hebrew University of Jerusalem (HUJI) mit den Kompetenzen des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT sowie des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB und sind die ersten Project Center der Fraunhofer-Gesellschaft in Israel.

© Bruno Charbit
Gesundheitsforschung im Fokus: Beteiligte bei der Eröffnung des Project Center for Drug Discovery and Delivery (von links): Prof. Gershon Golomb, Prof. Asher Cohen, Prof. Steffen Rupp, Prof. Reimund Neugebauer, Dr. Markus Wolperdinger, Dr. Susanne Wasum-Rainer, Prof. Amiram Goldblum, Prof. Avi Domb.
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© Fraunhofer
Bei der Eröffnung der Project Center (von links): Prof. Reem Sari, Prof. Asher Cohen, Prof. Reimund Neugebauer, Dr. Susanne Wasum-Rainer und Prof. Barack Medina.
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Prof. Asher Cohen (HUJI, links) und Prof. Reimund Neugebauer (Fraunhofer-Gesellschaft, rechts) begrüßen die neue Partnerschaft.

Sowohl dem Thema Cybersicherheit als auch der Gesundheitsforschung kommt eine zentrale Stellung in der Fraunhofer-Forschung und große Bedeutung für die globale Wirtschaft und Gesellschaft zu. Cybersicherheit ist ein erfolgskritisches Zukunftsthema und Voraussetzung einer funktionierenden digitalen Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Gesundheitsforschung der Fraunhofer-Gesellschaft hat das Ziel, unter Einsatz neuester Technologien wirksame Verfahren und Produkte zu entwickeln, um Diagnose, Vorsorge, Therapie, Pflege und Rehabilitation von Patienten zu verbessern. An der festlichen Eröffnung der beiden Fraunhofer Project Center an der Hebrew University of Jerusalem nahmen neben Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Asher Cohen, Präsident der Hebrew University of Jerusalem, und Dr. Susanne Wasum-Rainer, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland, zahlreiche weitere hochrangige Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teil.

»Wissenschaft kennt keine Grenzen, internationale Kooperationen sind längst ein Eckpfeiler heutiger Spitzenforschung. Durch die Zusammenarbeit mit exzellenten Partnern rund um den Globus stärken wir den Wissenstransfer und setzen neue Impulse für Deutschland und unsere internationalen Partner«, erläutert Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Wir freuen uns auf die weitere enge Zusammenarbeit mit unseren israelischen Partnern in gleich zwei strategisch wichtigen Forschungsbereichen. Die neuen Kooperationen in den Bereichen Cybersicherheit und Gesundheitsforschung werden durch die komplementären Kompetenzen schon bald positive Effekte für alle Beteiligten hervorbringen.«

Dr. Susanne Wasum-Rainer, deutsche Botschafterin in Israel, sagt: »Neue Technologien und die Digitalisierung aller Lebensbereiche sind für uns Chancen und Herausforderungen zugleich. Es ist wichtig, dass wir verantwortungsvoll mit ihnen umgehen – und ich bin überzeugt, dass diese Verantwortung bei der Hebrew University und der Fraunhofer-Gesellschaft in guten Händen liegt.«

 

Sicherheitsinnovationen und neue Strategien für Cybersicherheit

Das »Fraunhofer Project Center for Cybersecurity at The Hebrew University of Jerusa-lem« wird als bilaterale FuE-Plattform für Unternehmen dienen und den Kern eines Exzellenznetzwerks im Bereich der Cybersicherheit bilden. Das Project Center soll ein internationaler Knotenpunkt für Sicherheitsinnovationen werden und befindet sich an der Fakultät für Informatik an der Hebrew University. In einer Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT und der Hebrew University sollen neue Strategien entwickelt werden, um Daten, IT-Systeme und kritische Infrastrukturen vor unerlaubtem Zugriff zu schützen.

»Israel ist eine der innovativsten Nationen, die Hebrew University eine der weltweit führenden Forschungsuniversitäten. Mit dem Project Center for Cybersecurity bündeln die Hebrew University und das Fraunhofer SIT ihre Kompetenzen«, sagt Prof. Michael Waidner, Institutsleiter des Fraunhofer SIT und Ko-Direktor des Project Centers. »Ich bin optimistisch, dass das Project Center in kürzester Zeit zur ersten Adresse für anwendungsorientierte, industrienahe Cybersicherheitsforschung in Israel werden wird.«

Auch HUJI-Präsident Prof. Asher Cohen lobt die Partnerschaft und fügt hinzu: »Wir arbeiten intensiv daran, die Verbindung zwischen wissenschaftlicher Forschung und ihren Anwendungen im wirklichen Leben und in der Industrie zu stärken. Heute machen wir den nächsten Schritt in diese Richtung und fühlen uns geehrt, dass Fraunhofer uns als akademischen Partner ausgewählt hat.«

»Die Faculty of Computer Science and Engineering der Hebrew University ist begeistert von dem Exzellenzpotenzial dieser Partnerschaft«, so Prof. Danny Dolev, Vorsitzender der Rachel and Selim Benin School of Computer Science and Engineering an der HUJI. »Das Project Center wird neue Wege für die Forschung eröffnen und stellt uns kombinierte Leistungsfähigkeit zur Verfügung, mit der wir kritische Cyber-Herausforderungen angehen können.«

 

Erforschung einer neuen Generation von Medikamenten

Das »Fraunhofer Project Center for Drug Discovery and Delivery« ist eine Kooperation des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB mit Wissenschaftlern des Institute for Drug Research der Fakultät für Pharmazie an der Hebrew University. Ziel des Project Centers ist es, mit innovativen und effizienten Methoden Leitstrukturen und Nanocarrier für neue Wirkstoffkandidaten zu identifizieren, um sie für die Therapie von Infektionskrankheiten, entzündlichen Prozessen und Autoimmunerkrankungen zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck werden verschiedene innovative Technologien kombiniert, um Pharmafirmen bei der Entwicklung neuer Wirkstoffe in der präklinischen Phase zu unterstützen sowie neue Wirkstoffe zu entdecken und mittels zielgerichteter Formulierungen an den Wirkort zu bringen.

Prof. Gershon Golomb, ebenfalls HUJI, erklärt: »Das Fraunhofer Project Center for Drug Discovery and Delivery ist ein wunderbares Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer IGB und dem Institute for Drug Research, School of Pharmacy, Faculty of Medicine, an der HUJI. Im Mittelpunkt unserer transnationalen Forschungszusammenarbeit aus dem Jahr 2012 stehen Infektionen wie Herpesviridiae, Herpes-simplex-Virus, Entzündungen und angeborene Immunität. Wir hoffen, in den kommenden Jahren neue Immunmodulatoren mithilfe rechnergestützter chemischer Verfahren zu entwickeln und zu evaluieren und gezielte Distributionssysteme für Genetik und Medikamente, vor allem Nanomedikamente, zu untersuchen. Die Beiträge der beteiligten Forschungsgruppen befruchten sich gegenseitig und sind komplementär: Jeder Partner hängt von der Expertise des anderen ab, und nur gemeinsam können wir erfolgreich sein.«

»Ich freue mich, dass die erfolgreiche Kooperation des Fraunhofer IGB mit dem Institute for Drug Research der Hebrew University nun auf einer neuen Stufe fortgesetzt wird«, sagt Dr. Markus Wolperdinger, Institutsleiter des Fraunhofer IGB. »Dank der einzigartigen Kombination sich ergänzender Expertisen wird sich das Project Center for Drug Discovery and Delivery zu einem Innovationszentrum für neue Wirkstoffe und neuartige Formulierungen entwickeln«, ergänzt Prof. Dr. Steffen Rupp, der das Project Center auf deutscher Seite leitet.

 

Mehrwert durch internationale Kooperation

Internationale Kooperationen mit exzellenten Forschungspartnern fördern die Innovationskraft der Fraunhofer-Gesellschaft und liefern direkten Zugang zu den wichtigsten gegenwärtigen und zukünftigen Wissenschafts- und Wirtschaftsräumen. Daher ist in Anbetracht global vernetzter Wertschöpfungsketten die bi- oder multilaterale Zusammenarbeit eine wichtige Voraussetzung für langfristigen Erfolg im globalen Wettbewerb. Dabei sind Forschungskooperationen im internationalen Kontext dann erfolgreich und dauerhaft, wenn sich das Know-how der Partner ergänzt und dadurch einen Mehrwert sowie neue wissenschaftliche Wertschöpfung generiert.