Neue Arbeitsplätze durch neue Technologien? – Perspektiven für den Wirtschaftsstandort Deutschland und Stuttgart/Neckar-Alb

Presseinformation /

Beitrag Prof. Dr. Herwig Brunner

Mit der Natur arbeiten, sanfte Verfahren anwenden – das sind Aufgaben, denen sich das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) Stuttgart verschrieben hat. So liegt denn der Schwerpunkt des Instituts auf der Umweltbiotechnologie, der Membrantechnik und der Entwicklung biotechnologischer Produkte. In seiner Kompetenz ist das Institut eine Anziehungspunkt für kleine und mittelständische Unternehmen nicht nur aus der Region Stuttgart / Neckar-Alb, sondern auch von außerhalb Baden-Württembergs. Es besteht außerdem eine Vielzahl von internationalen Kontakten, die nicht zuletzt auch den Auftraggebern des Instituts zugute kommen.

Als Transmissionsriemen zwischen angewandter Wissenschaft und Wirtschaft kann das Stuttgarter Fraunhofer-Institut sich sehen lassen. Existenzgründungen aus dem Institut heraus belegen seine Leistungsfähigkeit eindrucksvoll. Damit trägt das IGB zum Aufbruch bei, der allenthalben auf dem Gebiet der Biotechnologie zu bemerken ist. In Deutschland arbeiten bereits 40 000 Menschen in BioTech-Unternehmen, 110 000 werden es im Jahr 2000 sein. Bereits heute aber tragen biotechnologische Verfahren dazu bei, dass Tausende von Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Es gibt jedoch auch Hemmnisse. Da sind Befürchtungen hinsichtlich des Einsatzes der Gentechnik, bürokratische Hürden und zu lange Genehmigungsverfahren, der Mangel an echtem Risikokapital, der schleppende Technologietransfer von Universitäten in die Wirtschaft... Das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik sieht trotzdem optimistisch in die Zukunft, denn es nimmt diese Probleme als Herausforderung an. »Krisen sind Zeiten des Lernens«, meint Professor Herwig Brunner, der Leiter des Instituts. »und Probleme sind dafür da, gelöst zu werden.« Wegweisend könne der BioRegio-Wettbewerb 1996 sein, der bis dahin verstreute Kräfte gebündelt und einen nachhaltigen Mobilisierungseffekt nach sich gezogen hätte. Auf diesem Weg gelte es weiterzugehen, dann könne Deutschland in Sachen Biotechnologie nicht nur die Nummer 1 in Europa werden, sondern auch den USA ernsthaft Paroli bieten.