Ziel
Das Konsortium des Fraunhofer-MAVO-Projekts TheraVision unter Leitung des Fraunhofer IGB mit den Instituten Fraunhofer ITEM, ISC, IZI und ITWM hat sich daher zum Ziel gesetzt, eine breit einsetzbare Plattformtechnologie zur kombinierten onkolytischen Virus-Immuntherapie auf Basis des Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV1) zu etablieren. Als Proof of Concept wird ein onkolytisches Virus zur Therapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (engl. non-small cell lung cancer, NSCLC) entwickelt.
Engineering von therapeutischen Virus-Vektoren durch modulare Funktionalisierung eines Plattform-Vektors
Mittels gentechnischer Veränderung wurde ein HSV1-Plattform-Vektor etabliert, der nun zum onkolytischen Wirkstoff-Transporter funktionalisiert wird. Hohe Spezifität wird durch Zielsteuerung der Viren zu den Krebszellen erreicht, die Wirksamkeit wird durch Expression von Immunmodulatoren erhöht.
Herstellung der Viren mit der arzneimittelrechtlich erforderlichen GMP-Qualität
Zur Produktion solcher Viren wird derzeit eine robuste und skalierbare Prozesssequenz entwickelt, die durch bioinformatische Modellierung optimiert wird und die arzneimittelrechtlich erforderliche GMP-Qualität (Good Manufacturing Practice) erfüllt.
Testung mittels neuer und aussagefähigerer präklinischer In-vitro- und In-vivo-Modelle
Zur präklinischen Validierung der therapeutischen Viren werden neue Modelle etabliert, die geeignet sind, Therapieeffekte auf Primärtumoren sowie Metastasen in Anwesenheit humaner Immunzellen zu untersuchen. Diese reichen von humanen 3D-In-vitro-Tumormodellen bis hin zu zunehmend komplexeren humanisierten In-vivo-Mausmodellen.
Die kooperierenden Institute bringen synergistische Kernkompetenzen ein und decken so gemeinsam den gesamten Workflow zur Herstellung der therapeutischen Viren ab.