IGVP-Doktorand zum Forschungsaufenthalt in Brasilien

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Mithilfe eines Stipendiums des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und zusätzlicher Förderung durch das Graduiertenprogramm »BBW ForWerts« konnte Alexander Beck, Promovierender am Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie IGVP der Universität Stuttgart, im Oktober und November 2019 für sechs Wochen einen Forschungsaufenthalt am Instituto SENAI de Inovação em Biossinteticos (ISI) in Rio de Janeiro durchführen.

Blick vom Zuckerhut auf den Corcovado mit der Christusstatue und den Stadtteil Botafogo.
Das Instituto SENAI de Inovação em Biossinteticos (ISI) in Rio de Janeiro.
Präsentation der Ergebnisse des Forschungsaufenthalts durch Alexander Beck.

 

Alexander Beck arbeitet in der Arbeitsgruppe »Bioprozessentwicklung«, die von Dr.-Ing. Susanne Zibek geleitet wird und zum Innovationsfeld »Industrielle Biotechnologie« am Fraunhofer IGB gehört, an der Erforschung von mikrobiellen Biotensiden, den sogenannten Mannosylerythritollipiden.

Ziel des sechswöchigen Aufenthalts in Rio de Janeiro war die Modellierung und Simulation eines biotechnologischen Prozesses zur Herstellung dieser Biotenside mit der Modellierungssoftware AspenPlus. Durch die Möglichkeit vorhandene Softwarepakete zu nutzen und die große Expertise im Bereich der computergestützten Prozessmodellierung am Gastinstitut, konnten zügig sehr gute Resultate erreicht werden. Es wurde sowohl der Fermentationsprozess als auch die nachfolgende Aufreinigung der Biotenside betrachtet und im Modell wiedergegeben. Die so erhaltenen Massen- und Energiebilanzen, aber auch die zugrundeliegenden Reaktionskinetiken können damit einerseits der weiteren Prozessoptimierung dienen, aber z. B. auch für eine Ganzheitliche Bilanzierung mittels Lebenszyklusanalyse zur Erfassung der Umwelteinflüsse des Prozesses verwendet werden.

Ein genereller Überblick über den aktuellen Stand der Doktorarbeit sowie die Resultate des sechswöchigen Forschungsaufenthalts wurden von Alexander Beck im Rahmen zweier Vorträge inkl. Diskussion vor den jeweiligen Experten des Gastinstituts vorgestellt. Im Anschluss wurde eine weitere Zusammenarbeit im Rahmen von gemeinsamen Publikationen oder auch zukünftigen Projekten vereinbart.

Eine Teilnahme am »Brazilian Seminar on Process Intensification«, welches vom ISI veranstaltet wurde und zu dem internationale Experten aus dem Bereich der chemischen Prozessindustrie eingeladen waren, rundete den Aufenthalt ab.

Das Stipendienprogramm »Kurzstipendien für Doktorandinnen und Doktoranden« des DAAD bietet die Möglichkeit, im Rahmen eines Promotionsvorhabens für eine kürzere Zeit im Ausland zu forschen und sich wissenschaftlich weiter zu qualifizieren. Darüber hinaus werden der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit internationalen Fachkolleginnen und Fachkollegen unterstützt.


Susanne Zibek setzt sich für deutsch-brasilianische Zusammenarbeit ein

Der Kontakt zu SENAI wurde durch Dr.-Ing. Susanne Zibek hergestellt. Zibek wurde bereits mehrmals durch den SENAI damit beauftragt, den Aufbau und die Auditierung eines ISI fachlich zu begleiten. Zu ihren Aufgaben zählt die Planung des Aufbaus des Instituts und dabei speziell dessen Ausrichtung an den Bedarfen der brasilianischen Industrie.